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Hilfe + Beratung

Seelsorge

Klinikseelsorge der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf

Wir sind gerne für Sie da

Neurologische Erkrankungen oder Unfälle führen oftmals zu einschneidenden Veränderungen im Leben, die man nicht immer alleine bewältigen kann.

Wir sind regelmäßig in der Klinik

Sie können sich direkt auf Ihrer Station oder an der Information (Zentrale) melden. Intern erreichen Sie uns unter der Tel.-Nr.: 821 oder Sie nutzen als Angehöriger den Kontaktaufnahmebogen.

Auf jeden Fall kommen wir, wenn Sie oder Ihre Angehörigen es wünschen. Viele Menschen, die erkrankt sind, wünschen sich Beistand oder Unterstützung, zusätzlich zu ihrer Familie oder ihren Freunden. Eine solche Begleitung möchten wir Ihnen anbieten. Unabhängig von Ihrer Konfession oder der Zugehörigkeit zu einer Kirche sind die Gespräche mit uns möglich.

Wir haben Zeit für Sie

Zeit zum Zuhören, Zeit zum Reden – bei Ihnen im Zimmer, in der Klinikkapelle oder in einem anderen Bereich, in ruhiger Atmosphäre.

Sonntags-Gottesdienst

Regelmäßig sonntags laden wir Sie zum Gottesdienst um 10:30 Uhr in unsere Klinikkapelle ein. Die aktuellen Termine finden Sie in den Aushängen auf den Stationen, an der Kapelle sowie im "Klinik-TV".

Über die Gottesdienste hinaus steht Ihnen die Klinikkapelle jederzeit als Ort zur Verfügung, an dem Sie verweilen oder zur Ruhe kommen können.

Sprechblase

"Wir freuen uns, dass wir wieder Gottesdienste in der Kapelle feiern können. Angehörige und externe Besucher tragen bitte weiterhin eine Maske."

Ansprechpersonen

Annette Baden-Ratz

Ich bin evangelische Pastorin und pastoralpsychologische Beraterin, und seit dem 01.10.2018 als Klinikseelsorgerin in der BDH-Klinik tätig. 

Gerne bin ich für Sie da, wenn Sie den Wunsch nach einem Gespräch haben oder als Patient/in oder Angehörige/r begleitet werden möchten. 

Als Seelsorgerin bin ich dabei zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Sie erreichen mich im Haus direkt über die Telefonnummer -821 sowie per E-Mail oder Sie geben Ihren Kontaktwunsch einfach über die Station oder an der Information weiter.

Matthias Risau-Klöpper

Ich bin kath. Religionspädagoge und als Gemeindereferent im Ruhestand. 

Sie haben die Möglichkeit, die Kommunion, aber auch Beichte und Krankensalbung zu empfangen und an unseren Gottesdiensten teilzunehmen. 

In der Klinik erreichen Sie mich wöchentlich immer am Mittwoch von ca. 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Telefon im Haus: 05152/781-821

Vom Haupt- ins Ehrenamt: Matthias Risau-Klöpper bleibt der BDH-Klinik als Seelsorger erhalten

Von Annette Hensel

HESSISCH OLDENDORF. „Danke, dass Sie mir Zeit geschenkt, mit mir Ausflüge nach draußen unternommen und mir dabei geholfen haben, mich in der Kirche wieder aufgenommen zu fühlen...“ Diese Zeilen eines Patienten - kurz vor der Entlassung - haben Matthias Risau-Klöpper berührt, drücken sie doch aus, wie wichtig und wertvoll seine Arbeit als Seelsorger in der BDH-Klinik ist.

Nach 40 Jahren und 40 Tagen hat sich der Gemeindereferent in den Ruhestand verabschiedet. 21 Jahre war er in der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius in Hessisch Oldendorf tätig, die letzten knapp 14 Jahre in der St. Elisabeth-Gemeinde in Hameln. Bei seinen Überlegungen hinsichtlich der Gestaltung seiner Zukunft wird ihm bewusst, wie stark ihn sein Wirken in der BDH-Klinik (zehn Prozent seiner Stelle) beeinflusst und geprägt hat. Und so entschließt er sich an jenem Kirchort seine Arbeit als Seelsorger fortzusetzen. „Ich habe in meinen Dienstjahren viel vom Ehrenamt profitiert, jetzt möchte ich als Zeichen der Wertschätzung selbst ehrenamtlich tätig werden“, betont Risau-Klöpper.

Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes erinnert die evangelische Seelsorgerin, Pastorin Annette Baden-Ratz daran, dass für Patienten und Angehörige die Klinik ein Ort sei, an dem es Hoffnung auf Heilung gebe, sie aber ebenso mit der Erschütterung von Lebensplänen umgehen müssen. Zur Seelsorge gehöre dann auch das Unaushaltbare oder nicht Verstehbare mit auszuhalten. Bei den Gottesdiensten in der Klinikkapelle St. Nicolai wachse sonntags eine kleine Gemeinde auf Zeit zusammen. Das Kreuz auf dem Altar sei ein Symbol dafür, dass Gott sich auch in der Ohnmacht finden lasse: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“

Pfarrer Peter Wolowiec freut sich über Matthias Risau-Klöppers ehrenamtliches Engagement, beauftragt den Gemeindereferenten im Ruhestand als Klinikseelsorger und sagt: „Gut, dass wir in der Klinik auch sichtbar sind.“ „Heute ist ein Tag zum Feiern und Danken“, so Prof. Jens Rollnik, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Klinik. Nach 20 Jahren hauptamtlicher Seelsorge bleibe der passionierte Gitarrenspieler und Sänger, „dessen Musik Herzen öffnet“, im Ehrenamt das Gesicht der Seelsorge der katholischen Kirche in der Klinik. Rollnik erinnert an den Aufbau eines Besuchsdienstes und dankt „im Namen der Klinikleitung und der Menschen in dieser Einrichtung, denen Sie dienen.“

Quelle: Dewezet, 10.06.2022 / Schaumburger Zeitung, 10.06.2022

„Bei mir können Patienten Gefühle rauslassen“

Hessisch Oldendorf (ah). „Wünschen Sie Kontakt zum Klinikseelsorger?“ lautet eine Frage auf dem Bogen, den Patienten der Neurologischen Klinik in Hessisch Oldendorf oder deren Angehörige bei der Aufnahme ausfüllen. Nicht alle haben in der Situation die Muße, über solch eine Frage nachzudenken. So entsteht der Kontakt zu Stephan Lorenz oft durch Zettelchen, die Stationsschwestern, Angehörige, Patienten oder Ärzte ihm irgendwann ins Fach legen. Manchmal steht nur ein Name und eine Zimmernummer darauf. Welcher Mensch, welches Schicksal dahinter steht, erfährt er erst bei seinen Besuchen. Nachfrage und Bedarf in der Klinik seien groß, berichtet der Theologe. „Ich bin im ganzen Haus im Einsatz – nicht nur bei Patienten, sondern auch bei Angehörigen, gegebenenfalls auch beim Klinikpersonal“, berichtet er.

In gewohnter Umgebung fällt das Reden leicht

Zumeist besucht er die Patienten in ihren Zimmern, setzt sich zu den Bettlägerigen, hört zu. In ihrer gewohnten sicheren Umgebung fällt vielen das Reden leichter. Ob Unfall- oder Schlaganfallpatienten – bei allen kommen Fragen hoch wie: „Warum passiert mir so etwas?“, „Wie soll ich das alles schaffen?“ oder „Wie soll es weitergehen?“ Im Gespräch greift der Psychologe auf Geschichten mit Gott zurück, die die Lebenssituation der Patienten widerspiegeln. Extrem Verzweifelten erzähle er von Elia in der Wüste, dem der Engel so oft mit sanfter Stimme erscheint, bis er sich verstanden fühlt. Das entspricht dem Anliegen des Klinikseelsorgers. „Bei mir können die Patienten Gefühle – Wut oder Depression – rauslassen, die so nicht in den Betrieb passen“, erklärt er und ergänzt: „Wenn ich ihnen ohne Wertung begegne, verstehen sie sich in ihrer schwierigen Situation besser und lernen leichter, sich anzunehmen.“ Diese laut Lorenz „sinnvolle Kleinarbeit“ motiviert ihn seit über 20 Jahren, in der Neurologischen Klinik im Einsatz zu sein.

Mit fitteren Patienten geht Lorenz auch manchmal draußen spazieren, vereinzelt sogar zum Eisessen. Das Verlassen des Klinikgeländes, die frische Luft, die Weite der Umgebung – das alles wirke befreiend, sagt er. Mit einem Patienten hat er vor kurzem sogar eine kleine Spritztour durch Hessisch Oldendorf unternommen. Seit einem schweren Arbeitsunfall ist Torsten Kühne, ein leidenschaftlicher Motorradfahrer, auf den Rollstuhl angewiesen. Für ihn war es eine Wohltat, vom passionierten BMW-Motorradfahrer Lorenz im Beiwagen mitgenommen zu werden.

„Mein Lebensgefährte war begeistert, als er das Gespann sah“, berichtet Nancy Kranich, die täglich an Kühnes Seite ist und für ihn spricht, weil er Schwierigkeiten hat, sich mitzuteilen. Bei den regelmäßigen Treffen mit dem Klinikseelsorger würde das Fachsimpeln über Motorräder im Vordergrund stehen – das wecke Erinnerungen und funktioniere auch ohne großen verbalen Einsatz ihres Freundes, erklärt sie und fügt hinzu, dass diese Besuche immer schön seien. Selten erscheint Lorenz in Motorradkluft in der Klinik, meist begegnet er allen, die dort seinen Dienst in Anspruch nehmen, in Alltagskleidung. „Mein Collarhemd schafft Distanz“, weiß er aus Erfahrung. Wenn keine Hoffnung auf Überleben besteht, begleitet der Theologe die Patienten auf ihrem letzten Weg, auch die, die ins Hospiz kommen. Abschiedsfeiern oder eine Aussegnung im Beisein der Angehörigen am Krankenbett – all das gehört zu den Aufgaben des Seelsorgers.

Artikel vom 29. Juni 2009
Quelle: Deister- und Weserzeitung (Dewezet), Autorin: Annette Hensel
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